Bis zu 40.000 Kilogramm Getreide kann ein Kornkäferpaar innerhalb eines Jahres vernichten. Grund genug, dem Vertreter der Rüsselkäfer und anderen Schädlingen das Leben schwer zu machen. Das nun online gegangene „Wissensportal Vorratsschutz“ soll dabei helfen.
Jährlich gehen rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel nach der Ernte verloren, ohne jemals in den Handel gelangt zu sein. Nicht nur auf dem Feld können Schädlinge Getreide und andere pflanzliche Lebens- und Futtermittel gefährden: Nach der Ernte werden Milben, Insekten und Pilze zum Risiko. Fraßschäden sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die Verschmutzungen durch lebende und tote Schädlinge, Exkremente, Häute und Haare können eine viel größere Menge unbrauchbar machen. Durch die Wärme, die bei einem Schädlingsbefall entsteht, können sich außerdem Pilze leichter vermehren und im ungünstigsten Fall Pilzgifte (Mykotoxine) bilden. Ein solcher Befall ist ein gesundheitliches Risiko für Mensch und Tier.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Julius Kühn-Institut (JKI) möchten mit ihren Forschungen dazu beitragen, dieses Risiko zu verringern. Im Oktober ging das Wissensportal Vorratsschutz online – eine Sammlung der wichtigsten Informationen zur Vermeidung, Früherkennung und Bekämpfung von Schadinsekten. Auf der Homepage finden sich detaillierte Steckbriefe zu den wichtigsten Schaderregern. Mit deren Hilfe können sich Landwirte über Schadbild und Strategien zur Vermeidung informieren. Außerdem erfahren sie, wie man die Tiere frühzeitig erkennt und bekämpft. Auch konkrete Hinweise zur sachgerechten Einlagerung und Verpackung der Vorräte, rechtliche Regelungen und Umbauhinweise für Lager sind auf der Homepage zusammengestellt.
Diese Informationen stehen sowohl Erzeugern und Agrarwirtschaft als auch Handel und Verbrauchern zur Verfügung. Nur wenn alle Akteure gemeinsam aktiv werden, kann Vorratsschutz erfolgreich sein. Die Forscherinnen und Forscher des JKI versprechen sich durch die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse im online-Portal langfristig eine ressourcenschonendere Landwirtschaft.
