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Mehr Geld für Brachen Nachhaltige Agrarwirtschaft

Mehr Geld für Brachen

Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat es begonnen, seitdem nimmt die biologische Vielfalt deutscher Agrarlandschaften ab, Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Um wieder mehr Diversität auf Wiesen und Felder zu bringen, fördert die Politik Naturschutzmaßnahmen: Äcker brach liegen zu lassen, Blühstreifen anzulegen, Grünflächen zu erhalten. Doch wie lassen sich mehr Landwirte dafür gewinnen, sie umzusetzen?

Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Ländliche Räume in einer Studie herausgefunden, die im Rahmen des Biodiversitätsprojektes F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen Naturschutz und Landwirtschaft mit Zukunft) durchgeführt wurde. Sie befragten bundesweit 44 Landwirte und auch Agrarberater zu Umwelt- und Klimamaßnahmen, zu ihrer Einschätzung der politischen Rahmenbedingungen und zu ihren persönlichen Erfahrungen.

Das Ergebnis: Viele Teilnehmer schützen die Natur – auch, um das Image ihres Hofes und der Landwirtschaft allgemein zu verbessern. Den Landwirten ist aber wichtig, dass naturschützende Maßnahmen nicht auf Kosten der Wirtschaftlichkeit ihres Betriebes gehen. Sie kritisierten, dass bei Projekten oft nicht sicher sei, wie lange sie in ihrer ursprünglichen Form bestehen. Zudem ängstige sie, dass ihnen Sanktionen drohen, wenn sie Vorgaben unbewusst oder unverschuldet nicht einhalten. Sie wünschten sich mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung von Maßnahmen und dass Ziele und Erfolge besser kommuniziert werden.

Das Fazit, das die Studienmacher daraus ziehen: Unklare Perspektiven und eine zu geringe Honorierung dürfe Landwirte nicht daran hindern, naturschützende Maßnahmen umzusetzen. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit könne Image und Akzeptanz verbessern. Im Laufe des F.R.A.N.Z.-Projektes soll nun nach Wegen gesucht werden, die Rahmenbedingungen der Maßnahmen so weit möglich auf die Bedürfnisse der Landwirte auszurichten.

Quelle: A. Töpfer