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Öko-Ackerbau Nachhaltige Agrarwirtschaft

Bio-Boom - Was nun?

Bio ist in aller Munde: Die Nachfrage nach ökologisch angebauten Lebens- und Futtermitteln steigt in Deutschland seit Jahren. Wie die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland produzierter Ölsamen, Eiweißpflanzen und ökologischen Brot- und Futtergetreides gesteigert werden kann, untersuchen derzeit Forscher des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft.

Das Angebot an in Deutschland erzeugten ökologischen Nahrungs- und Futtermitteln reicht nicht aus, um den wachsenden Bedarf hierzulande zu decken. Immer mehr Bio-Rohstoffe werden importiert. So kam in den Jahren 2012 und 2013 immerhin rund ein Viertel des in Deutschland verkauften Öko-Getreides aus dem Ausland. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: So spielen sowohl die Produktionskosten, die Qualität der erzeugten Rohstoffe, als auch nationale Anreizsysteme eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produzenten.

Die Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft untersuchen daher die Produktionskosten ausgewählter Bio-Betriebe in verschiedenen Ländern, um diese mit denen deutscher Betriebe zu vergleichen. Zusätzlich erheben sie Daten zu den Rahmenbedingungen der landwirtschaftlichen Produktion in Deutschland – etwa zu ortsüblichen Bodenpreisen, der Organisation von Transportwegen und dem Einsatz von Erntemaschinen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, kostenintensive Segmente zu identifizieren und Abläufe zu optimieren, um so die Wettbewerbsfähigkeit der ökologischen Betriebe in Deutschland zu steigern.

Die Untersuchungen orientieren sich an den Analysen des weltweiten Netzwerks „agri benchmark“, einem Zusammenschluss von Agrarökonomen, Beratern und Produzenten, das mit international standardisierten Methoden Produktionssysteme, Wirtschaftlichkeit, Rahmenbedingen und Perspektiven für die wichtigsten Agrargüter und -märkte weltweit vergleicht. agri benchmark wird seit mehr als zehn Jahren vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft geleitet.

Die Untersuchung des Thünen-Instituts wird im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt und soll konkrete Handlungsvorschläge für die Politik liefern, wie der ökologische Landbau in Deutschland weiter ausgebaut und gefördert werden kann.

blühender Ackersaum Bild: A. Töpfer