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Heimische Lupine anstatt Sojaschrot Nachhaltige Agrarwirtschaft

Heimische Lupine statt Sojaschrot

In ökologischer Haltung picken Hühner und Puten reichlich Soja. Ihr Futter besteht in der Regel zu einem Fünftel oder mehr aus der proteinhaltigen Bohne. Doch die wird in Deutschland kaum angebaut. Forscher an der Universität Halle-Wittenberg haben nun herausgefunden, wie sich das Sojaschrot zum Teil durch heimische Hülsenfrüchte, Süßlupinen, Ackerbohnen und Futtererbsen, ersetzen lässt.

Bisher hat man diese Leguminosen kaum als Futtermittel eingesetzt, weil sie, zumindest im rohen Zustand, als schwer verdaulich gelten. Außerdem führen sie  offenbar dazu, dass Masttiere weniger an Gewicht zunehmen und Hennen weniger Eier legen.

In einer dreijährigen Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler damit experimentiert, wie viel von den heimischen Hülsenfrüchten dem Futter anstatt des Sojas beigemengt werden können, ohne dass es die Verdauung der Tiere beeinträchtigt. Außerdem haben sie getestet, ob das Mischfutter durch Erhitzen leichter verdaulich wird. Dazu setzten sie zwei Futtermittel ein, denen in gleichen Anteilen Süßlupinen, Ackerbohnen und Futtererbsen beigemischt waren. Das eine war roh, das andere bei 145 Grad Celsius in einem Drehtrommelofen „getoastet“. 

Das Ergebnis: Bestand das Futter bis zu einem Fünftel aus heimischen Hülsenfrüchten, kamen die Hühner mit dem erhitztem wie mit dem rohem Futter gut klar. Die Puten tolerierten sogar einen Anteil von fast einem Drittel. Zwar verdauten Hühner wie Puten das Futtergemisch in der erhitzten Version ein wenig besser, doch das wirkte sich nicht auf ihr Gewicht beziehungsweise ihre Legeleistung aus. Auch der Eiweißgehalt wurde durch das Erhitzen nicht beeinträchtigt. Die Empfehlung der Wissenschaftler: Das erhitzte wie das rohe Futter ist gut einsetzbar. In beiden Versionen lässt sich der Sojaanteil zur Hälfte durch Süßlupinen, Ackerbohnen und Futtererbsen ersetzen. Dabei macht es der richtige Mix. Die meisten Nährstoffe hat das Futter, wenn die drei Hülsenfrüchte in gleichen Anteilen untergemischt werden.

Quelle: www.oekolandbau.de/BLE/T. Stephan