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Stoffstrombilanz Nachhaltige Agrarwirtschaft

Unterm Strich

Landwirte müssen sich auf Veränderungen beim Düngen einstellen: Das Düngegesetz wird angepasst. Doch wie können die neuen Anforderungen konkret aussehen?

Weil Nährstoffe in zu hoher Konzentration die Umwelt belasten können, sind Landwirte verpflichtet, die ausgebrachten Nährstoffe zu bilanzieren. Bisher tun sie das über die Hoftor- und Gesamtbilanzen. Ab 2018 gilt das neue Düngegesetz. Landwirte müssen dann eine sogenannte Stoffstrombilanz erstellen. Bisher ist allerdings unklar, wie die genau aussehen wird. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat deshalb eine Arbeitsgruppe Vorschläge für die Ausgestaltung der neuen Stoffstrombilanz erarbeitet. Beteiligt waren neben Vertretern von Agrar- und Umweltministerien des Bundes und der Länder und Sachverständigen für Gewässerschutz und Buchführung auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts.

Ziel der Stoffstrombilanz ist die Kalkulation der Nährstoffmengen im landwirtschaftlichen Betrieb. Bereits jetzt müssen Landwirte in den sogenannten Hoftor- und Gesamtbilanzen die Zu- und Abfuhr von Stickstoff und Phosphor erfassen. Für einige Betriebe, insbesondere viehhaltende und Futterbaubetriebe sind diese Bilanzen aber nicht aussagekräftig. Denn wenn Wirtschaftsdünger, also Gülle, Jauche und Mist, intern verwendet wird, taucht er nicht in der Bilanz auf. Mit der neuen Stoffstrombilanz sollen Unklarheiten vermieden werden. In der Praxis sollen nach den Vorstellungen der Arbeitsgruppe Brutto-Salden ausgewiesen und zur Kalkulation unter anderem Lieferscheine und Rechnungen herangezogen werden. Dies sichere Übersichtlichkeit und Transparenz.

Die neue Düngeregelung gilt vor allem für große Betriebe mit vielen Tieren. Nach den Vorschlägen der Arbeitsgruppe sollen künftig aber auch Biogasbetriebe bilanzieren. Ab 2023 sollen alle Betriebe über 20 Hektar oder mit mehr als 50 Großvieheinheiten verpflichtet werden. Unklar ist bisher noch, wie die mit Hilfe der Stoffstrombilanz berechneten Stickstoffüberschüsse bewertet werden sollen.

Quelle: Fotolia/Countypixel

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