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Alternative Behandlungsmethoden Nachhaltige Agrarwirtschaft

Um Schädlinge zu bekämpfen, setzen Landwirte und Hobbygärtner gleichermaßen auf Pflanzenschutzmittel. Doch nicht alles, was wirkt, darf auch auf Beet und Feld. Denn Pflanzenschutz hat immer auch Auswirkungen auf die Umwelt.

Alternative Behandlungsmethoden

Um Schädlinge zu bekämpfen, setzen Landwirte und Hobbygärtner gleichermaßen auf Pflanzenschutzmittel. Doch nicht alles, was wirkt, darf auch auf Beet und Feld. Denn Pflanzenschutz hat immer auch Auswirkungen auf die Umwelt. Am Julius Kühn-Institut (JKI) für Biologischen Pflanzenschutz suchen die Forscherinnen und Forscher nach natürlichen Gegenspielern wie Schlupfwespen, aber auch Bakterien und Pilzen, um die Natur zu schonen.

Über chemische Pflanzenschutzmittel wird viel diskutiert, für den ökologischen Pflanzenbau sind sie sehr streng geregelt, nur wenige Mittel sind zugelassen und die Höchstmengen festgelegt. Kupfer und seine Salze etwa sind bewährte Pflanzenschutz- und Düngemittel. Schon seit über 150 Jahren leisten sie gute Dienste beispielsweise im Obst- und Weinbau sowie bei der Kartoffel. Aber Kupfer reichert sich im Boden an und schadet so der Umwelt. Ohne Kupfer ist jedoch mit hohen Ertrags- und Qualitätsverlusten zu rechnen, daher sollen biologische Präparate helfen. Viren, Bakterien, Nützlinge – in vielen Fällen bringt die Natur die Abwehrmechanismen gegen Schädlinge gleich mit. Etwa 80 kommerziell produzierte Nützlingsarten und 20 zugelassene Bio-Präparate stehen gegen Krankheit und Schädlinge zur Verfügung.

Bis sie wirtschaftlich sinnvoll im Pflanzenschutz eingesetzt werden können, vergehen einige Jahre und viele Dinge müssen beachtet werden. Einfache Lösungen wird es nicht geben: Standortangepasste Management-Strategien, bei denen für verschiedene Kulturen und Regionen passende Bausteine kombiniert werden, spielen eine wichtige Rolle. Am JKI erforscht Dr. Annegret Schmitt nicht nur die Umweltwirkungen der Alternativprodukte, sondern auch, mit welchen politischen Instrumenten die ökologisch wünschenswerten Ziele erreicht werden können. Beispielsweise könnte für krankheitsresistente Sorten der Markteintritt gefördert oder höhere Produktionskosten in kupferfreien Anbaumethoden durch Subventionen ausgeglichen werden.

„Ein langfristiger Kupferersatz durch alternative Maßnahmen kann nur dann gelingen, wenn einerseits die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen und andererseits die EU-Ökobranche als Ganzes Kupferreduktion als Ziel für sich definiert“, sagt Schmitt.

Bild: www.oekolandbau.de/BLE/T. Stephan