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Wildretter Nachhaltige Agrarwirtschaft

Rehkitze retten

Im Mai werden viele Wildtiere geboren. Weil ebenfalls im Mai die Mähsaison beginnt, sind sie in Gefahr. Denn im hohen Gras sind die Tiere von den Landmaschinen aus nicht zu sehen. Um sie zu schützen, wurden im Projekt Wildretter erfolgreich Früherkennungssysteme erforscht. Vergangenes Jahr endete die Erprobungsphase, an der sich mehrere Forschungseinrichtungen, der Bayerische Jagdverband und Industriepartner beteiligten.

100.000 Rehkitze geraten pro Jahr in Deutschland unter den Mähtraktor und kommen ums Leben. Die Forscherinnen und Forscher im Projekt Wildretter haben deshalb ein System entwickelt, dass aus der Luft die Tiere orten kann. Die Kitze werden mit verschiedenen Sensoren geortet und mit einem Peilsender markiert. Beim Mähen können die Tiere so wiedergefunden werden. Die Person, die die Maschine führt, steigt dann aus und rettet das Reh.

Junge Rehe sind besonders gefährdet, weil sie in den ersten Lebenstagen bei Gefahr nicht weglaufen, sondern dem sogenannten Drückinstinkt folgen und sich tief ins Gras kauern. So sind sie vor ihren natürlichen Fressfeinden geschützt, nicht aber vor den Mähmaschinen. Denn auch bei großem Lärm und sich nahenden Menschen und Maschinen fliehen sie nicht. Von Mitte Mai bis Mitte Juni sind sie besonders gefährdet. Davor sind die Wiesen noch nicht mähreif, danach sind die Rehkitze so alt, dass sie nicht mehr dem Drückinstinkt folgen. Bisher wurde vor dem Mähen mit tragbaren Ortungssystemen die Wiese abgeschritten. Doch diese Methode funktioniert nur bei kleineren Wiesen und ist fehleranfällig.

Mit dem neuen System soll eine Lösung für nahezu alle Wiesen geschaffen werden. Die Forschungsarbeiten dafür sind abgeschlossen. Der nächste Schritt ist die Entwicklung eines marktfähigen Prototyps.

Rehkitz im Gras Bild: Fotolia/dssimages

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