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Wälder im Test

Wälder sind beliebte Erholungsorte für Menschen; sie bieten Tieren Lebensraum und sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Der Waldboden hat eine wichtige Funktion: Ist er zu sauer, hat das schädliche Auswirkungen auf das Ökosystem. Wie geht es ihm also, dem Waldboden?

Waldböden im Test

Wälder sind beliebte Erholungsorte für Menschen; sie bieten Tieren Lebensraum und sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht. So hat der Waldboden eine wichtige Funktion: Ist er zu sauer, hat das schädliche Auswirkungen auf das Ökosystem. Wie geht es ihm also, dem Waldboden? Mit der Bodenzustandserhebung wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts genau das herausfinden.

Der Zustand der Wälder und Böden hat sich verbessert. Das zeigen die Ergebnisse der zweiten Studie, die jetzt, rund 25 Jahre nach der ersten Untersuchung, veröffentlicht wurden. Die in den letzten 20 Jahren durchgeführten Maßnahmen wie Bodenkalkung oder Umbau der Wälder zu Laub- und Mischwäldern wirken. An 1.900 Inventurpunkten in Deutschland entnahmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler viele Proben. Dabei stellten sie fest, dass durch die reiner gewordene Luft die Säurebelastung der Wälder gesunken und die Nährstoffversorgung im Oberboden besser geworden sind. Was sich wiederum positiv auf das Wachstum der Bäume auswirkt. Ein Problem bleiben jedoch die nach wie vor hohen Stickstoffeinträge – unter anderem verursacht durch Verbrennungsprozesse der Industrie und des Verkehrs sowie durch Ammoniak aus der Landwirtschaft. Sie können dazu führen, dass der Boden versauert und sich die Artenzusammensetzung der Wälder verändert. Am meisten sind davon seltene Arten betroffen.

„Die Waldernährung und die Bodenvegetation deuten auf eine Überversorgung mit Stickstoff hin. Die Speicherkapazität der Böden für Stickstoff scheint erreicht zu sein“, sagt Projektleiterin Dr. Nicole Wellbrock vom Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde. Nicht nur die deutschen Wälder sind betroffen. Wie die Erhebungen des internationalen Kooperationsprogramms Wälder (ICP Forests) verdeutlicht, zeigt sich das Phänomen in weiten Teilen Mitteleuropas.

Bild: A. Töpfer