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Unterwasser-Observatorium

Mikroskopisch kleine Krebstiere, Fischlarven, winzige Schnecken oder Quallen – Zooplankton stellt die Basis der Nahrungskette im Meer dar und ist für Fische und Meeressäuger von großer Bedeutung.

Ein außergewöhnliches Gerät

Mikroskopisch kleine Krebstiere, Fischlarven, winzige Schnecken oder Quallen – Zooplankton stellt die Basis der Nahrungskette im Meer dar und ist für Fische und Meeressäuger von großer Bedeutung. Wissenschaftler wollen diese Lebensgemeinschaften besser verstehen. Dafür schickten sie Ende November in der Nordsee nahe Helgoland ein Unterwasser-Observatorium in die Tiefe.

Das Unterwasser-Observatorium ist in der Lage, die Verteilungsmuster der Kleinlebewesen und Partikel automatisch zu erfassen. Rund um die Uhr und bei jedem Wetter. Das Außergewöhnliche an dem Observatorium ist, dass es nicht invasiv arbeitet: Durch die Anwendung ausschließlich optischer und akustischer Verfahren stört das Gerät die Lebensgemeinschaften unter Wasser nicht durch Probenentnahmen.

Doch das Gerät kann noch mehr. Es misst die Verteilung und die Sinkgeschwindigkeit des „Schnees der Meere“. Als solchen bezeichnet man organische Partikel im Wasser, die wichtiger Bestandteil der Kohlenstoffflüsse in den Ozeanen sind und Einfluss auf die klimatischen Bedingungen haben.
Das Gerät besteht aus zwei Teilen: einem akustischen Doppler-Strömungsmesser (ADCP) und einem Video-Plankton-Rekorder. Letzterer ist ein Unterwasser-Kamerasystem, das 15 hochaufgelöste Bilder pro Sekunde aufnehmen kann. Der ADCP ist für die Messungen des Strömungsfeldes zuständig.

Das Unterwasser-Observatorium wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Thünen-Instituts für Seefischerei, des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) mit spezialisierten Meerestechnik-Unternehmen entwickelt. Es dockt an eine Unterwasserschnittstelle nördlich von Helgoland an. Seit 2012 können dort Instrumente angeschlossen werden, die dann zentral gesteuert und auch mit Strom versorgt werden können.

Zooplankton-Observatorium; Bild: Thünen-Institut