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Beste aus Milch

Reste aus der Milchverarbeitung wurden bislang energie- und kostenintensiv entsorgt. Dabei enthalten sie wertvolle Inhaltsstoffe.

Das Beste aus der Milch

Reste aus der Milchverarbeitung wurden bislang energie- und kostenintensiv entsorgt. Dabei enthalten sie wertvolle Inhaltsstoffe.

Knapp drei Jahre hat es gedauert: Nun hat ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) eine Technik entwickelt, mit dem Reststoffe der Milchverarbeitung nahezu vollständig recycelt werden. Zumindest im Labor gelingt das Verfahren. Dafür wurde das Team am 4. Mai 2017 mit dem "agra – Preis der Innovation" in der Kategorie Ernährungswirtschaft ausgezeichnet.
Aus Reststoffen der Michverarbeitung lässt sich Bioethanol gewinnen. Doch nach der alkoholischen Gärung und Destillation der sogenannten Melasse bleibt neben Bio-Sprit eine Schlempe zurück, die bislang aufwendig entsorgt werden muss. Dabei sind deren wertvolle Inhaltsstoffe zum Wegwerfen viel zu schade.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) förderte deshalb ein Verbundprojekt, dass das IKTS gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft durchführte. Die Forscherinnen und Forscher suchten nach einer effizienten Lösung, mit der die Schlempe stofflich und energetisch verwertet werden kann.

Dazu nutzen sie ein mehrstufiges Verfahren: Zunächst werden organische Bestandteile in einem Anaerob-Reaktor abgebaut und zu energiereichem Biogas konvertiert. Im Gärrest enthaltene Nährstoffe, wie Stickstoff oder für Nutzpflanzen lebenswichtiger Phosphor, können anschließend in hochwertigen Langzeitdünger überführt werden.

Mit keramischen Nanofiltrationsmembranen wird die verbliebene Flüssigkeit gefiltert. Am Ende liegt Wasser vor, das höchsten Qualitätsanforderungen entspricht und als Prozesswasser wieder eingesetzt werden kann.

André Wufka mit Schlempe aus der Molkeverwertung; Quelle: Fraunhofer IKTS

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