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Versenkte Munition

Minen, Granaten, chemische Kampfstoffe – allein in der Ostsee wurden zehntausende Tonnen Munition aus den beiden Weltkriegen versenkt. In einem internationalen Projekt untersuchen Forscherinnen und Forscher, welche Gefahren heute von ihnen ausgehen.

Versenkte Munition am Meeresgrund

Minen, Granaten, chemische Kampfstoffe – allein in der Ostsee wurden zehntausende Tonnen Munition aus den beiden Weltkriegen versenkt. In einem internationalen Projekt untersuchen Forscherinnen und Forscher, welche Gefahren heute von ihnen ausgehen.

Auch wenn man die genauen Mengen nur schätzen kann: Experten gehen davon aus, dass allein am Grund der Ostsee mindestens 50.000 Tonnen chemische und über 200.000 Tonnen konventionelle Munition schlummern – eine tickende Zeitbombe. Vor allem, da Munitionshüllen zumeist aus Stahl sind. Und Stahl rostet. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Zustand der Behälter durch Korrosion entsprechend verschlechtert. Durch die zunehmende Nutzung des Meeres, zum Beispiel durch Offshore-Windparks und Pipelines, wird dieses Problem noch verstärkt. So kann bei Bauarbeiten die Hülle der Kampfstoffe beschädigt werden. Ein breites Spektrum gefährlicher Stoffe würde freigesetzt und ein nur schwer kalkulierbares Risiko für Mensch und Tierwelt entstehen.

Um besser zu verstehen, welche Gefahren von versenkter Munition ausgehen und wie wir mit ihr umgehen sollten, engagiert sich das Thünen-Institut seit diesem Frühjahr in einem internationalen Projekt. DAIMON – Decision Aid for Marine Munition – ist der bezeichnende Name des Forschungsverbundes, der sich der Geistermunition in der Ostsee und dem Skagerrak, der Verbindung zwischen Nord- und Ostsee, widmet. Das Thünen-Instituts untersucht etwa mit Hilfe von Forschungsschiffen sowie zahlreichen Experimenten verschiedenste Paramater. Sie gehen der Frage nach, wie es um die Fischgesundheit bestellt ist oder welcher Grad an Toxizität gemessen werden kann. Ziel ist es, später die Vor- und Nachteile verschiedener Management-Optionen auf wissenschaftlicher Basis besser bewerten zu können. Das Projekt läuft noch bis 2019.

Bild: A. Töpfer

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