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Phosphorrecycling

Wissenschaftler der Universität Gießen haben neue Methoden zur Herstellung von Phosphat-Recyclingprodukten aus Klärschlamm getestet.

Phosphorquelle der Zukunft

Klärschlämme größerer Kläranlagen dürfen zum Schutz der Bodenqualität zukünftig nicht mehr direkt als landwirtschaftlicher Dünger ausgebracht werden. Das Bundeskabinett hat Anfang des Jahres beschlossen, das sie nur noch nach entsprechender Aufbereitung auf die Felder dürfen. Bedarf besteht weiterhin an den als Sediment in Kläranlagen anfallenden Schlämmen. Denn sie enthalten mineralischen Phosphor – ein endlicher Rohstoff.

Nach drei Jahren Forschung gibt es nun zwei erfolgreiche Methoden, die bald umweltfreundliche Phosphat-Recyclingprodukte mit deutlicher Düngewirkung für die Landwirtschaft liefern könnten. Je nach Verfahren kann Klärschlamm mit geringem und hohem Gehalt an Schwermetall aufbereitet werden.

Im ersten Verfahren haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Gießen in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin ein Phosphorrecycling bei niedrigen Temperaturen von 400 bis 600 Grad Celsius getestet. Die Methode, die Pyrolysereaktoren einsetzt, erwies sich als besonders gut geeignet für den dezentralen Einsatz direkt am Klärwerk. Allerdings konnten viele Schwermetalle aufgrund der geringen Temperaturen nicht ausreichend reduziert werden. Damit eignet sich diese Form der Aufbereitung nur für Klärschlamm mit unbedenklichen Schwermetallgehalten.

Die zweite Methode setzt hohe Temperaturen von 950 Grad Celsius ein. Dabei werden weitere Stoffe wie Magnesiumchlorid oder Salzsäure zur Ausfällung des Phosphors zugesetzt. Das Verfahren bewährte sich bei hoch belastetem Klärschlamm, weil sich die Gehalte fast aller Schwermetalle damit ausreichend verringern ließen.

Quelle: AdobeStock/Werner