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Kompost in der Stadt

Gärtnern in der Stadt liegt im Trend, in Großstädten sprießt es aus Kisten und in Hinterhöfen. Aber wie kann man diese Gärten umweltschonend düngen? Oder eigenen Kompost herstellen?

Kompostieren in der Stadt

Urban Gardening, das Gärtnern in der Stadt, wird immer beliebter. Inzwischen gibt es vielerorts Nachbarschaftsgärten in Hinterhöfen oder Hochbeete auf Balkon und Dachterrasse. Sogar in Kisten und anderen kleinen Behältern werden Obst und Gemüse angebaut.

Mit dem Trend zum städtischen Gärtnern stellt sich aber auch die Frage, wie man in der Stadt umweltschonend düngen oder Abfälle wiederverwerten kann. Am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. wurde deshalb die Forschungsgruppe „Urban Cycles – Stoffkreisläufe und guter Boden in der Stadt“ gegründet, die effiziente und umweltschonende Verfahren für den städtischen Gartenbau entwickelt. Das Ziel ist eine nachhaltige Abfallverwertungsstrategie, mit der sich vor Ort Kompost herstellen lässt.

Unter anderem sollen künftig organische Reste wie etwa Grünschnitt und Küchenabfälle genutzt werden, die in den urbanen Gärten selbst oder in nahe gelegenen Cafés und Bäckereien anfallen. Untersucht wird auch, wie sich Fäkalien aus Trockentoiletten nutzen lassen. Dabei muss sichergestellt werden, dass mit den kompostierten Fäkalien keine Krankheitserreger auf das Gemüse und Obst gelangen. Bislang dürfen Fäkalien, die nicht in einer Kläranlage behandelt wurden, nicht auf gärtnerisch genutzten Flächen eingesetzt werden.

Die Forscher entwickeln Methoden, mit denen sich Fäkalien in hygienischen Kompost verwandeln lassen. Eine Lösung könnte eine Wärmbehandlung des Komposts sein.

Bild: Antje Töpfer