Bis zu 50 Prozent Lupinenanteil kann Fischfutter in der Aquakultur enthalten, ohne dass sich die Wachstums- und Futterverwertungsraten der Fische verschlechtern. Das haben Forscher in einem Projekt in der Eiweißpflanzenstrategie des BMEL nun herausgefunden.
Lupinen haben von allen heimischen Körnerleguminosen den höchsten Eiweißgehalt. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, und des Technologie-Transfer-Zentrums Bremerhaven zum Anlass genommen, um die Eignung von Lupinenmehl als Fischfutter zu untersuchen. Das Ergebnis: Selbst Raubfische konnten das heimische Futter hervorragend verwerten und wuchsen genauso schnell wie die mit Fischmehl gefütterte Vergleichsgruppe. Das zeigten Fütterungsversuche mit Wolfsbarschen. Auch bei mehrmonatiger Fütterung der Fische mit 50 Prozent Lupinenmehl, blieb das Wachstum gleich gut. Weder die spezifische Wachstumsrate noch die Futterverwertungsrate der Fische verschlechterten sich. Ein weiterer Pluspunkt: Die mit Lupinenmehl gefütterten Wolfsbarsche schmeckten den Verkostern genauso gut wie die mit Fischmehl gefütterten Tiere. Erst ab einem Lupinenanteil von mehr als 50 Prozent kam es zu Beeinträchtigungen der Lebergesundheit.
Aus Sicht der Projektbeteiligten bieten Lupinen eine nachhaltige und deutlich kostengünstigere Alternative zu Fischmehl. "Eine Fischfutterindustrie mit Lupinenmehl als Eiweißbasis kann die Agrobiodiversität auf europäischen Feldern erhöhen, die regionale Beschaffung von Rohstoffen fördern und eine nachhaltige Alternative zu Fischmehl bieten", so Dr. Matt Slater, Leiter der Gruppe Aquakulturforschung am Alfred-Wegener-Institut.
