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Fisch und Müll

Das schwimmende Labor des Thünen-Instituts war wieder in Nord- und Ostsee unterwegs. Forscher sammelten Ende vergangenen Jahres viel Probenmaterial. Wie steht es um das Ökosystem in dem Gebiet und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

Netze voll Fisch und Müll

Das schwimmende Labor des Thünen-Instituts war wieder in Nord- und Ostsee unterwegs. An Bord des größten Forschungsschiffs des Instituts, der „Walther Herwig III“, sammelten Forscher Ende vergangenen Jahres viel Probenmaterial. Auf der dreiwöchigen Expedition wurden mehrere Projekte bearbeitet, bei denen sich alles um die zentrale Frage drehte: Wie steht es um das Ökosystem in dem Gebiet und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Menschen?

Als Wirtschaftszone für die Fischerei spielen Nord- und Ostsee eine wichtige Rolle. Ist das Ökosystem dort gesund, geht es auch den Fischen gut. Deshalb untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Fischereiökologie regelmäßig, welchen Schadstoffen und radioaktiven Substanzen die Meeresbewohner ausgesetzt sind und ob sie deren körperliche Verfassung beeinflussen. Blut, Galle, Urin – bis zu 20 verschiedene Proben wurden auf der 411. Expeditionsfahrt der „Walther Herwig III“ gefangenen Tieren entnommen.

Doch nicht nur Fische gingen dem Expeditionsteam in die Netze. Immer mehr Müll sammelt sich im Meer und auf dem Meeresboden an. Für ein Projekt, das vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) koordiniert wird, fischte die Crew in verschiedenen Seegebieten Müll in Schleppnetzen und wertete den Fang aus.

Auch mit den Auswirkungen von Altlasten der explosiven Art beschäftigt sich das Thünen-Institut. Auf dem Grund der Ostsee liegt tonnenweise Munition aus den Weltkriegen. Ob sie auch ein ökologisches Gefahrenpotenzial bergen und wie der Mensch mit den Munitionsrückständen umgehen sollte, untersucht das internationale Projekt DAIMON. Chemische Verbindungen aus den rostenden Bomben sind in Fischen nachweisbar. Auf der Forschungsreise wurden deshalb in Seegebieten mit hoher Munitionsdichte und in Vergleichsgebieten, die Netze ausgeworfen.
Die Proben von der Forschungsreise werden nun im Labor ausgewertet.

Verschmutzung auf dem Meeresboden Quelle: AdobeStock/Richard Carey

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