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Boden

Böden sindfür den Menschen überlebenswichtig. Um die Öffentlichkeit auf seine Bedeutung aufmerksam zu machen, hat die Internationale Bodenkundliche Union den 5. Dezember zum Tag des Bodens bestimmt. An diesem Tag wird auch der „Boden des Jahres“ vorgestellt. 2017 ist es der Hortisol.

Überlebenswichtig – doch kaum beachtet

Bei der Diskussion um die Endlichkeit von Ressourcen bleibt eine wichtige häufig unbeachtet: der Boden. Und das, obwohl Böden für den Menschen überlebenswichtig sind. Um die Öffentlichkeit auf seine Bedeutung aufmerksam zu machen, hat die Internationale Bodenkundliche Union den 5. Dezember zum Tag des Bodens bestimmt. An diesem Tag wird auch der „Boden des Jahres“ vorgestellt. 2017 ist es der Hortisol.

Böden liefern Nahrung in Form von Getreide und Früchten sowie Futter für Nutztiere, die uns wiederum mit Milch oder Fleisch versorgen. Trotz seiner Bedeutung geht weltweit immer mehr Boden verloren; allein in Europa verschwinden jährlich etwa 1000 Quadratkilometer an Boden durch Baumaßnahmen. Seit 2002 gibt es deshalb den Tag des Bodens. Seit 2005 wird an diesem Tag für Deutschland, Österreich und die Schweiz der „Boden des Jahres“ gekürt.

Bei Hortisol handelt es sich um sehr alte Gartenböden, die teils seit Jahrhunderten genutzt werden. Durch permanentes Umgraben und Düngen mit Kompost oder Mist haben sich vor allem in Klostergärten und in den Gärten mittelalterlicher Städte dicke Lagen dieses fruchtbaren Bodens gebildet. Um die Böden künftig besser zu schützen und schonender zu nutzen, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in vielen Forschungseinrichtungen an neuen Methoden zur Bodenbearbeitung.

Böden versauern durch falsche Bearbeitung oder werden durch große Landmaschinen verdichtet. So geht langsam und fast unbemerkt nutzbarer Boden verloren. Am Thünen-Institut für Agrartechnologie entwickeln Experten deshalb unter anderem für verschiedene Bodentypen und Regionen maßgeschneiderte Bearbeitungskonzepte. Ob ein Ackerboden gesund und fruchtbar ist, hängt vor allem von den vielen Organismen ab, die darin leben und mit ihrem Stoffwechsel zur Bodenqualität beitragen. In einem Gramm Ackerboden leben bis zu 10 Milliarden Bakterien. Hinzu kommen zahlreiche Pilze. Die Fachleute des Thünen-Instituts für Biodiversität untersuchen diese Lebensgemeinschaften, um mehr darüber zu erfahren, wie das Zusammenspiel der Organismen die Bodenqualität beeinflusst – die letztlich dem Menschen zugutekommt.

fruchtbarer Boden; Bild: www.oekolandbau.de/BLE/T. Stephan