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Weizenunverträglichkeit

Seit mehreren Jahren beobachten Mediziner, dass mehr und mehr Menschen weizenhaltige Produkte nicht vertragen. Doch welche Bestandteile lösen die allergieähnlichen Symptome aus?

Das Rätsel der Weizenunverträglichkeit

Seit mehreren Jahren beobachten Mediziner, dass mehr und mehr Menschen weizenhaltige Produkte nicht vertragen. Doch welche Bestandteile lösen die allergieähnlichen Symptome aus?

Bekannt ist die Zöliakie, eine entzündliche Reaktion des Dünndarms auf Gluten, das Klebereiweiß im Weizen. Weniger gut erforscht ist eine andere Art der Unverträglichkeit, die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NCWS). Betroffene leiden nach dem Verzehr von Weizen an Bauchschmerzen, Durchfall oder Kopfschmerzen. Außerdem können sich entzündliche Erkrankungen wie allergisches Asthma oder multiple Sklerose verschlimmern.

Die NCWS ist erst seit den 1980er-Jahren bekannt. Experten vermuten, dass bis zu sechs Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Noch ist unklar, warum Menschen eine NCWS entwickeln. Offen ist auch, welche Weizen-Eiweiße die Unverträglichkeit auslösen.

Antworten will man jetzt in dem interdisziplinären Projekt WHEATSCAN finden, in dem Chemiker, Pflanzenexperten, Mediziner und Immunologen von verschiedenen Forschungseinrichtungen kooperieren. Beteiligt sind die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), die Bioinformatik am Helmholtz Zentrum München, Neuherberg (HMGU), das Institut für Translationale Immunologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Gastroenterologie am Universitätsklinikum Erlangen (UKE).

Erste Ergebnisse deuten an, dass Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) eine Rolle spielen könnten, eine bestimmte Proteinklasse aus dem Weizen. Diese sollen in WHEATSCAN näher untersucht werden. Pflanzenexperten vermuten, dass die ATI-Konzentrationen im Weizen durch die Züchtung im Laufe der vergangenen 100 Jahre zugenommen haben könnte, weshalb heute viele Menschen Weizen schlechter vertragen. Durch einen Vergleich neuer und alter Weizensorten wird diese These nun überprüft.

Bild: Fotolia-lizavetta
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