Wie gehen Sie mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum? Wenn Sie erst mal prüfen, ob das Produkt noch gut ist – bevor sie eventuell entsorgen – gehören sie erfreulicherweise zur Mehrheit der Deutschen.

88 Prozent der Deutschen stören sich nicht an einem abgelaufen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Sofern die Lebensmittel noch schmackhaft sind und frisch wirken, kommen sie trotzdem auf den Tisch. Damit geht die Mehrheit der Bevölkerung hierzulande sehr bewusst mit Joghurt, Käse und Co. um. Diese erfreuliche Nachricht ist ein Ergebnis des Nationalen Ernährungsmonitorings (NEMONIT), welches das Max Rubner-Institut im Auftrag des BMEL durchgeführt hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zogen dafür die Daten von 1.800 Personen im Alter zwischen 20 und 80 Jahren heran. Wie die Ergebnisse zeigen, prüft die Mehrheit der deutschen Verbraucher durch Sehen, Riechen und Schmecken zunächst, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist.

Nur sieben Prozent der Befragten verlassen sich ausschließlich auf das MHD und werfen Lebensmittel nach Ablauf ungeprüft in den Müll – vor allem jüngere Personen, Erwerbstätige und Menschen, die in Mehrpersonenhaushalten leben. Die Studie zeigt auch, dass Befragte, die Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum entsorgen, seltener kochen, oft außer Haus essen und auch die Reste warmer Mahlzeiten häufiger wegwerfen. Lebensmittel mit abgelaufenem MHD spielen bei den Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten also kaum eine Rolle. Den Hauptanteil der Lebensmittelabfälle machen verdorbene Lebensmittel aus.

Wie die Wissenschaftler schreiben, ist das MHD tatsächlich nicht unbedingt ein Maß dafür, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist. Vielmehr gibt es an, bis zu welchem Tag ungeöffnete Lebensmittel bei richtiger Aufbewahrung ihre Eigenschaften wie Farbe, Geruch, Konsistenz und Geschmack garantiert behalten.