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Landwirtschaft 4.0 Zukunft Land

Landwirtschaft 4.0

Die Landwirtschaft spielt sich weitgehend in Naturräumen ab. Pflanzen wachsen auf dem Feld unter dem Einfluss von Regen, Wind, Boden und natürlich anderen Pflanzen sowie Tieren. Die Arbeit der Landwirte unterliegt daher ebenfalls der Umwelt und den Umwelteinflüssen, sie produzieren Pflanzen, Lebens- und Futtermittel. Heute werden sie jedoch durch hochtechnisierte Maschinen und Geräte wie selbst fahrende Traktoren oder Erntemaschinen unterstützt.

Diese Maschinen empfangen Daten von Satelliten, Drohnen oder Sensoren, die Informationen zur genauen Position, zur Bodenfeuchte oder zum Pflanzenzustand liefern. Je genauer diese Informationen sind, umso genauer können Nährstoffe, Dünger oder Treibstoff eingesetzt werden.

Die Bedeutung von Geoinformationen und Fernerkundung für die Landwirtschaft wird immer größer. Dazu gehören nicht nur Satellitenbilder, sondern auch flugzeug- oder drohnenbasierte Luftbilder. Mit Hilfe großflächiger Auswertung solcher Bilder können Vegetationszustände oder Landnutzungen und deren Änderungen erfasst werden. Der Waldzustand oder die Qualität von Gewässern, Katastrophen wie Überschwemmungen und Dürre lassen sich mit Fernerkundungsdaten überwachen, einschätzen und geografisch eingrenzen. Mit Copernicus, dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm, stehen solche Daten zur Verfügung. Eine einzigartige Familie von Erdbeobachtungssatelliten, In-situ Messsystemen sowie Informationsdiensten erzeugt Daten und Informationsprodukte über Landoberflächen, die Meeresumwelt, die Atmosphäre und den Klimawandel.

Seit 2016 unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Agrarwirtschaft und Forschungseinrichtungen über sein Programm zur Förderung von Innovationen zum Thema „Big Data in der Landwirtschaft“. Es werden Vorhaben finanziert, die ressourcenschonende, neue technische Lösungen und Verfahrensketten im Pflanzenbau sowie Automatisierungstechniken entwickeln. Satelliten-, sensor- oder geodatengestützte agrartechnische Innovationen sollen optimiert werden. Besonders interessant sind daher Informations- und Kommunikationstechniken bzw. Farmmanagement-Systeme, die große Datenmengen nutzen und verarbeiten können, wie sie z.B. von Copernicus zur Verfügung gestellt werden. Im Fokus stehen aber auch der sichere Umgang und Austausch dieser Datenmengen.
Die Projekte starteten ab Mai 2016. Erste Zwischenergebnisse werden 2017 erwartet.

Kopter; Quelle: M. Welling/Thünen-Institut