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Kampf gegen Ebola Globale Verantwortung

Kampf dem Ebolavirus

Mehr als 28.000 Menschen infizierten sich mit dem Ebolavirus. Mehr als 11.000 Menschen sterben an den Folgen der Infektion. Der Ebola-Ausbruch 2014/15 in Westafrika gilt als der bisher größte in der Geschichte. Als „Wildreservoir“ und damit Ursprung für die bisherigen Ausbrüche, gelten permanent infizierte Flughunde. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert nun ein internationales Forschungsprojekt, um die Rolle von Nutz-, Haus- und Wildtieren bei der Übertragung der Ebolaviren zu untersuchen.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt überreichte am 27. September 2016 die Zuwendungsbescheide für das Kooperationsprojekt an die Projektpartner. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Pasteur-Institut in Conakry, Guinea, das Sierra Leone Agricultural Research Institut und die Njala University in Sierra Leone erhalten für ihre Forschungsarbeiten vom BMEL eine Fördersumme von rund 1,68 Millionen Euro.

Ziel dieses Projektes „Ebola Foresight: Die Bedeutung von Nutz-, Haus- und Wildtieren als Infektionsquelle für Ebolaviren“ ist es, moderne diagnostische Verfahren für den Nachweis solcher Infektionen bei Mensch und Tier zu entwickeln. Eine frühzeitige Erkennung der Ebolavirus-Infektion bei Tieren mit engem Kontakt zum Menschen ist von essenzieller Bedeutung für die Vorbeugung und Eindämmung erneuter Ausbrüche. Außerdem werden Studenten und weitere Labormitarbeiter vor Ort in den entsprechenden Verfahren und Techniken geschult, um eine nachhaltige Etablierung zu gewährleisten.

Zu den Verfahren gehören einfach zu handhabende, neuartige Sequenziertechnologien und serologische Nachweisverfahren. Mittels dieser Techniken werden die beteiligten Partnerinstitutionen darüber hinaus in der Lage sein, bei künftigen Zoonose-Ausbrüchen schneller und gezielter zu reagieren und perspektivisch erfolgreiche und wissenschaftlich hochwertige Forschungsprojekte durchzuführen. Ergänzt werden diese Untersuchungen durch unterstützende Arbeiten am FLI unter Einbeziehung des neuen Hochsicherheitslabors der Stufe 4.

Das Projekt soll neben dem unmittelbaren wissenschaftlichen Ziel die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen dem FLI und den Partnern in Guinea und Sierra Leone sein. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten Tierseuchen und Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, auf den Grund gehen. Dabei stehen die Nutz-, Haus und Wildtiere im Fokus der Untersuchungen. Von einer engen Koordination und Vernetzung mit anderen europäischen und internationalen Institutionen vor Ort, bei denen die menschliche Gesundheit im Vordergrund steht, erhoffen sich die Projektpartner Synergieeffekte im Kampf gegen zoonotische Viren.

v.r.n.l.: Prof. Monty Patrick Jones, Minister Sierra Leone; Prof. Dr. Dr. hc. Thomas Mettenleiter, Präsident des FLI; Christian Schmidt, Bundeslandwirtschaftsminister; I.E. Fatoumata Balde, Botschafterin Guineas; Jongopie Siaka Stevens, Botschafter von Sierra Leone