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Hortinlea - Ernährungssicherung in Ostafrika Globale Verantwortung

Mehr frisches Gemüse in Ostafrika

Die Verbesserung des Lebensunterhaltes und der Ernährungssituation von Menschen in ländlichen, städtischen und stadtnahen Räumen in Kenia und den angrenzenden Gebieten in Tansania und Äthiopien ist das Ziel des Verbundprojektes HORTINLEA. Konkret geht es darum, Produktion, Angebot und Verzehr von einheimischem, afrikanischem Gemüse zu erhöhen und die Effizienz in der betreffenden Wertschöpfungskette zu verbessern.

In 14 Teilprojekten wird Wissen zur Steigerung der Produktivität, der Produktqualität, Haltbarkeit und Verarbeitung sowie der Logistik und Vermarktung der einheimischen Gemüse erarbeitet. Sozioökonomische Teilprojekte evaluieren den Beitrag dieser Prozesse zur Armutsbekämpfung, Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung, Verringerung der Transaktionskosten und Erhöhung der Nachhaltigkeit des Gartenbaus vor Ort. Das Projekt gibt afrikanischen Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, im Rahmen einer Promotion an den beteiligten deutschen Forschungsinstitutionen zu arbeiten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse des Max Rubner-Instituts forschen insbesondere im Bereich Nachernte. Dabei werden die in der Versorgungskette auftretenden Qualitätsverluste bei afrikanischem Blattgemüse, zum Beispiel der Kuhbohne charakterisiert. Auf dieser Basis soll die Qualität und Sicherheit dieser Lebensmittel gezielt verbessert und ihre kurze Haltbarkeit verlängert werden. Untersucht werden die Einflüsse der Lagerung in modifizierter Atmosphäre und von Nacherntebehandlungen wie Fermentation und Sonnentrocknung auf die Qualität (Inhaltsstoffe und mikrobiologische Qualität) und Sicherheit (Pathogene bzw. Mykotoxine) des Gemüses. Das benötigte Pflanzenmaterial wird zum einen im institutseigenen Phytotron und Gewächshaus kultiviert, zum anderen in gefriergetrockneter Form von den kenianischen Projektpartnern bezogen.

Darüber hinaus wird im Teilprojekt „Gesundheit“ ermittelt, welchen Beitrag ein erhöhter Verzehr von frischem und optimal verarbeitetem Blattgemüse zur Verbesserung der Ernährungssituation der Menschen in den oben genannten Regionen Ostafrikas leisten kann. Hierfür werden Nährstoffprofile der frischen, gelagerten und verarbeiteten Blattgemüse erstellt und die Gehalte an essentiellen Nährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe) quantifiziert. Zusammen mit den Kooperationspartnern wird zudem das Spektrum an potenziell gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen (Carotinoide, Glucosinolate, Flavonoide) charakterisiert und quantifiziert und die Bioverfügbarkeit überprüft.

HORTINLEA (Horticultural Innovations and Learning for Improved Nutrition and Livelihood in East Africa) ist ein vom BMBF gefördertes Projekt im Rahmen der Fördermaßnahme „GlobE: Globale Ernährungssicherung“ der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“. Das Verbundprojekt wird von der Humboldt Universität zu Berlin, Prof. Dr. Bokelmann, koordiniert.

Kuhbohne, Bild: MRI