Der Umstieg auf ökologischen Landbau ist immer auch eine finanzielle Frage. Doch wie stehen die Bio-Betriebe im Vergleich zum konventionellen Landbau da? Das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft findet Antworten.
Geht es nach der Bundesregierung, soll der Anteil der ökologischen Landwirtschaft langfristig auf 20 Prozent wachsen. Um dies zu erreichen, wird sie in der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau gefördert. Denn die Umstellung kostet die Landwirte Geld und auch die Erträge bleiben hinter denen der konventionellen Landwirtschaft zurück. Um herauszufinden, wie groß genau der Unterschied ist, vergleichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts ausgewählte Betriebe.
Da die Streuung unter den ökologischen Betrieben sehr groß ist, wird dazu nicht einfach der Durchschnitt verglichen. Stattdessen bilden die Forscher Gruppen ähnlicher konventioneller Betriebe und vergleichen sie mit den Biohöfen. So stellen sie sicher, dass nicht Faktoren wie das Bundesland oder die Größe der Betriebsfläche das Ergebnis verfälschen.
2016 stellten im Durchschnitt fünf Betriebe pro Tag auf Bio um, damit gibt es in Deutschland jetzt nach aktuellen Schätzungen 26.855 Höfe. Die Gesamtfläche ökologisch wirtschaftender Betriebe stieg ebenfalls auf 1.185.471 Hektar. Dies entspricht einem Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche von 7,1 Prozent und bedeutet, dass inzwischen 9,6 Prozent der Betriebe nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau wirtschaften.
Die Einkommen ökologisch wirtschaftender Betriebe haben sich im Wirtschaftsjahr 2015/16 gegenüber dem Vorjahr stark verbessert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Institut für Betriebswirtschaft stellten nach Auswertung der Daten aus den Testbetrieben einen durchschnittlichen Anstieg der Unternehmensergebnisse um 17 Prozent fest. Der Gewinn plus Personalaufwand je Arbeitskraft (AK) legte um 21 % auf 40.069 Euro zu. Im Vergleich dazu gingen die Einkommen konventioneller Vergleichsbetriebe im letzten Wirtschaftsjahr deutlich zurück. Im Durchschnitt lag der Gewinn plus Personalaufwand pro AK bei 24.406 Euro.
