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Dörfer im Wandel

Eine einzigartige Langzeitstudie beleuchtet die Entwicklung ländlicher Lebensverhältnisse in 14 ausgewählten Orten in Deutschland. Seit den 50er Jahren wurden die ländlichen Gemeinden im Abstand von je 20 Jahren sozilogisch und demographisch untersucht.

Dörfer im Wandel

Lage der untersuchten Gemeinden; Bild: BMEL/design.idee, büro_für_gestaltung

Die Verbundstudie „Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993 und 2012“ beleuchtet das Leben in 14 ausgewählten Gemeinden in Deutschland. Was das Forschungsprojekt einzigartig macht: Seit 1952 untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Abständen von 20 Jahren die Lebensverhältnisse in immer denselben zehn westdeutschen und seit 1993 auch in vier ostdeutschen Orten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist Auftraggeber dieser Langzeitstudie.
Koordiniert hat die aktuelle Untersuchungsfolge, an der sieben deutsche Forschungseinrichtungen beteiligt sind, das Thünen-Institut für Ländliche Räume in Braunschweig.

Die Studie macht sehr heterogene ländliche Entwicklungen deutlich, die in weiten Teilen nicht mit dem landläufigen Bild ländlicher Entwicklungen übereinstimmen. Eines der auffälligsten Ergebnisse: Die Problem- oder „Rückstandsdörfer“ aus der ersten Untersuchung von 1952 haben diese Situation längst überwunden. Dabei kann die unterschiedliche Entwicklung der Untersuchungsdörfer nicht auf einzelne Faktoren wie verkehrliche Anbindung, wirtschaftliche oder demografische Entwicklung zurückgeführt werden. Die Entwicklungen sind vor allem das Ergebnis der Entwicklungsanstrengungen vor Ort.

Um die Entwicklung der einzelnen Dörfer detailliert zu beschreiben, haben die Forscherinnen und Forscher viele Daten ausgewertet: Rund 3000 zufällig ausgewählte Personen haben in standardisierten Befragungen Auskunft über die Lebensverhältnisse vor Ort gegeben, Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft und Vereinen in vertiefenden Einzelgesprächen die Entwicklung ihrer Orte und Umgebung beleuchtet. Dazu kommen Statistiken beispielsweise zu Einwohnerzahlen und -entwicklung, Infrastruktur und Wirtschaftslage.

Neben der Entwicklung in den Untersuchungsorten von den 1950er-Jahren bis heute setzt die Studie in acht Teilprojektberichten auch unterschiedliche thematische Schwerpunkte. So wurden Zuzugs-, Fortzugs- und Bleibemotive, Bewältigungsstrategien im Alltag, der Wandel der Kindheit, der Umgang mit neuen Medien, die Chancen und Grenzen regionaler Arbeitsmärkte, soziale Unterstützungsstrukturen, kommunale Handlungsmöglichkeiten und die Anforderungen an die Landwirtschaft aus Sicht der Bewohner in den Dörfern untersucht.

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