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EMRA-Start

Zwei Forschungsvorhaben am Julius Kühn-Institut (JKI) gestartet – Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert innovative Projekte zum Extremwettermanagement und Pflanzenschutz

Werkzeuge für Landwirte

Zwei Forschungsvorhaben am Julius Kühn-Institut (JKI) gestartet – Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) fördert innovative Projekte zum Extremwettermanagement und Pflanzenschutz


Risikoabschätzung bei Extremwetterereignissen

Drei Jahre werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im geplanten Vorhaben „Entwicklung und Implementierung eines Extremwettermonitorings und Risikoabschätzungssystems“ (EMRA) forschen und entwickeln, um akute, chronische und langfristige Risiken von Extremwetterereignissen quantifizieren zu können. Außerdem möchten sie während des Projekts praxisrelevante Entscheidungshilfen für das Extremwetter-Management in der Landwirtschaft bereitstellen. Derzeit existiert in Deutschland kein Entscheidungshilfetool, welches ein vergleichbar umfassendes kulturarten- und standortspezifisches Extremwettermonitoring und Risikoabschätzungssystem ermöglicht.

Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Wetterdienstes, der proPlant Agrar- und Umweltinformatik GmbH, des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und der DELPHI IMM GmbH werden sie Kennzahlen wie die aktuelle und zukünftige Betroffenheit durch Wetterextreme oder Schadensreduktionspotenziale durch Gegenmaßnahmen als Entscheidungsgrundlage nutzen, um standortangepasste, situationsbezogene, aber auch langfristige inner- und überbetriebliche Managementprogramme zu entwickeln und zu optimieren.

Entscheidungshilfe im Pflanzenschutz

Winterweizen ist in Deutschland die wichtigste landwirtschaftliche Kulturart. Durch den Befall mit Getreiderosten wie dem Gelbrost und dem Weizenschwarzrost können jedoch erhebliche Ertragsverluste entstehen.

Die Anpassung des Gelbrostes an höhere Temperaturen ermöglicht ihm, sich in weiteren Regionen zu etablieren und sein Verbreitungsgebiet auszudehnen. Auch der wärmeliebende Weizenschwarzrost könnte im Zuge des Klimawandels in Deutschland wieder eine stärkere Bedeutung erlangen. Dies könnte dazu führen, dass Epidemien in ihrer Häufigkeit sowie Stärke zunehmen.

Im geplanten Vorhaben „Entwicklung eines Prognose- und Entscheidungshilfesystems zur Bekämpfung des Gelb- und Schwarzrostes in Winterweizen“ (PROGPUC) erarbeiten Forscherinnen und Forscher des JKI gemeinsam mit ihren Partnerinstitutionen Kombinationsstrategien zur Regulierung von Schadorganismen für den integrierten Pflanzenschutz. Ein zusätzliches Sortenmodul soll ermöglichen, die Sortenresistenz in die Bekämpfungsentscheidung für den Praxisgebrauch einzubeziehen. Dadurch sollen Epidemien frühzeitig erkannt, der Einsatz von Fungiziden auf das notwendige Maß begrenzt und Behandlungstermine optimiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse über den Befallsverlauf der beiden Getreideroste an Sorten mit wirksamer Resistenz wird es ermöglichen, diese Resistenzen in bestehende Pflanzenschutzsysteme zu integrieren und für die Praxis besser nutzbar zu machen.

Bild: www.oekolandbau.de/BLE/T. Stephan

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