Mais, Weizen, Bohnen – all diese Lebensmittel werden durch die Bewirtschaftung von Land hergestellt und sind von hoher Bedeutung für die Versorgung der Menschen. Doch welche Auswirkungen haben verschiedene Landnutzungsformen langfristig auf unsere Landschaften? Dieser Frage ging eine Gruppe internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf den Grund. Das Ergebnis: Unsere Entscheidungen zur Landnutzung prägen Landschaften über Jahrhunderte.

In ihrer Studie verglich das Team um Dr. Catalina Munteanu vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) historische Karten mit Satellitenbildern von den Karpaten in Osteuropa, die sich von Polen über die Slowakei bis nach Rumänien erstrecken. Die zahlreichen Regimewechsel, die in den vergangenen hundert Jahren in der Region stattfanden, machen sie besonders interessant: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betrachteten den Zeitraum des Habsburger Reichs, die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und die des Sozialismus. Historische Landnutzungsentscheidungen während politischer Umbrüche scheinen sich stärker auf zeitgenössische Landnutzungsmuster auszuwirken als in politisch stabilen Phasen.

Neben dem IAMO waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of Wisconsin-Madison und der Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt. „Die Ergebnisse sind erstaunlich. Ausgehend von diesen wunderschönen historischen Karten können wir zeigen, welch große Verantwortung wir für künftige Generationen tragen“, sagt Munteanu. Künftig planen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Analysen auf weitere Regionen auszudehnen.