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Energiepflanzen

Nach über zehnjähriger Forschungsarbeit präsentierten Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse ihrer Arbeit auf dem 4. Energiepflanzenforum. Die Veranstaltung stellte den wissenschaftlichen Abschluss der vom BMEL geförderten Großprojekte dar.

Artenvielfalt bei Energiepflanzen

Große Anbauflächen für Energiemais blockieren? Statt Nutzpflanzen für Lebensmittel lieber Energiepflanzen anbauen? Einerseits muss Deutschland die beschlossene Energiewende konsequent weiterführen, um die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen. Andererseits muss man sich dann bei der Förderung des Anbaus von Energiepflanzen die Frage gefallen lassen, ob Nutzpflanzen, die auch als Lebensmittel taugen, unbedingt zur Energie- oder Rohstoffgewinnung genutzt werden müssen. Vor diesem Hintergrund wird von Landwirten ein weitsichtiges Handeln erwartet: die Biodiversität in unseren Kulturlandschaften soll erhalten, nachhaltig gewirtschaftet oder wichtige Ökosysteme bewahrt werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt die Landwirte bei dieser Aufgabe und hat Forschungsprojekte zur Entwicklung nachhaltiger Anbausysteme initiiert.

Die beiden geförderten Verbundvorhaben hatten die Aufgabe, die technologische, ökologische und ökonomische Eignung von Anbausystemen für die Biogaserzeugung insgesamt zu betrachten, wobei unterschiedliche Fruchtfolgen getestet und verschiedene Fruchtarten untersucht wurden. Bereits 2005 starteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Arbeiten und legten nun auf dem 4. Energiepflanzenforum im thüringischen Dornburg ihre Ergebnisse vor. Im Fokus standen auch neue Pflanzenarten zur Biomassenutzung, die die Fruchtfolgen erweitern und die Vielfalt im Ackerbau wieder erhöhen. Mit standortangepassten Fruchtfolgen haben die Landwirte die Möglichkeit, die Kulturpflanzenvielfalt zu bewahren, die Bodenqualität zu erhalten und die Resistenzbildung sowie den Befallsdruck von Schädlingen zu mindern. Neben den Pflanzenarten und Fruchtfolgen wurden auch die Flächeninanspruchnahme, die Stickstoffbilanz und –Effizienz, die Energieeffizienz, die Treibhausgasemissionen und Pflanzenschutzmittelindizes untersucht.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe veröffentlichte jetzt die Tagungsbeiträge des 4. Energiepflanzenforums in einem Tagungsband in der Schriftenreihe „Gülzower Fachgespräche“ als Band 53. Die gemeinsam mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) durchgeführte Veranstaltung bildete den wissenschaftlichen Abschluss der beiden vom BMEL geförderten Großprojekte.

 

Wildblumenwiese, Bild: A. Töpfer