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Meeresressourcen schützen Globale Verantwortung

Lange Zeit galt die Ostsee als überfischt. Mittlerweile erholen sich die Fischbestände wieder, sodass die EU-Kommission in ihrem letzten Bericht zumindest teilweise Entwarnung geben konnte: Nur noch 41 Prozent statt bisher 86 Prozent der Bestände sind konkret bedroht.

Meeresressourcen nachhaltig nutzen

Lange Zeit galt die Ostsee als überfischt. Mittlerweile erholen sich die Fischbestände wieder, sodass die EU-Kommission in ihrem letzten Bericht zumindest teilweise Entwarnung geben konnte: Nur noch 41 Prozent statt bisher 86 Prozent der Bestände sind konkret bedroht. Grund für die positive Entwicklung sind strenge Fangquoten.

Hering, Dorsch, Scholle, Sprotte und Lachs – diese fünf Fischarten sind in der Ostsee ökonomisch relevant. Um ihren Bestand zu schützen, werden jährliche Fangquoten festgelegt. Grundlage dafür sind wissenschaftliche Empfehlungen. Im Data Collection Framework (DCF) werden die Daten internationaler Forschungseinrichtungen zusammengetragen. Für Deutschland beteiligt sich das Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei an der Arbeit des Netzwerks. Aus Proben kommerzieller und privater Fischerei, aber auch aus Logbuchauszügen, errechnet das Institut die Bestände.

Die Fangquoten und das seit 2015 geltende Anlandegebot verändern nicht nur den Umfang, sondern auch die Methoden der Fischerei: Denn neben der Zielfischart landen auch andere Fische als Beifang in den Netzen. Das Anlandegebot bedeutet für die Fischer, dass alles was aus dem Meer gefischt wird, an Land gebracht werden muss und zur Quote beiträgt. Das führt dazu, dass Arten, die nur wenig befischt werden, unter Umständen auch das Fischen anderer Arten limitiert. Ab 2017 gilt auch für die letzte Fischart, die Scholle, ein Anlandegebot. Dann gilt auch hier: Ist die Schollenquote ausgeschöpft, kann Dorsch nur noch gefangen werden, wenn der Beifang von Schollen ausgeschlossen werden kann. Wie das Rostocker Institut herausfand, gibt es Lösungsansätze die eine frühzeitige Beendigung der Fischerei verhindern. So können Netze so modifiziert werden, dass der Schollenbeifang um bis zu 80 Prozent reduziert wird.

Fangquoten und Anlandegebot bedeuten zwar einen Mehraufwand für die Fischer, sind aber die einzige Möglichkeit den Fischbestand zu sichern. Die Forschung des Instituts für Ostseefischerei trägt unmittelbar dazu bei. So werden nachhaltige Befischung und kommerzielle Fischerei in der Ostsee auch dauerhaft gewährleistet.

Frisch gefangener Ostseedorsch, Bild: D. Stepputtis, Thünen-Institut